Was sind Anschlagmittel?
Bei einem Anschlagmittel handelt es sich um ein Verbindungsstück zwischen einer Last und einem Tragemittel. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht, Lasten durch Hebezeuge zu heben, zu tragen und zu verladen. Der Begriff Anschlagmittel leitet sich von Fachausdruck anschlagen ab. Er bezeichnet das Anhängen oder Anbinden einer Last an passende Hebezeuge, wie beispielsweise einen Kran.
Eine wichtige Abgrenzung: Ein Anschlagmittel gehört nicht zu den Hebezeugen. Hebezeuge oder auch Hebemittel bezeichnen die Geräte, mit denen sich Lasten heben und bewegen lassen, neben Kränen beispielsweise Gabelstapler oder Seilzüge.
Der Unterschied zwischen Anschlagmittel und Lastaufnahmemittel
Auf den ersten Blick erscheinen beide den gleichen Zweck zu erfüllen. Anschlagmittel dienen jedoch als Verbindungsstück, Lastaufnahmemittel nehmen Lasten auf. Beispiele hierfür sind Greifer, Lasthaken, Magnet- oder Vakuumheber. Im Umgang mit Lasten kommen auch Zurrmittel zum Einsatz, zu denen beispielsweise Zurrgurte oder Zurrketten gehören. Sie setzen sich aus Spannmittel, Spannelement und optional zwei Verbindungselementen zusammen.
Diese Arten von Anschlagmitteln gibt es
Anschlagmittel existieren in verschiedenen Ausführungen, die sich abhängig zur jeweiligen Last und den damit verbundenen Anforderungen verwenden lassen. Folgende gehören dazu:
- Seile
- Anschlagseile
- Ketten
- Anschlagketten
- Hebebänder
- Rundschlingen mit Stahlseil- oder Garneinlage
- lösbare Verbindungsteile, beispielsweise Wirbel oder Schäkel
Welches dieser Anschlagmittel Sie kaufen sollten, hängt vom Einsatzbereich und den Eigenschaften der jeweiligen Lasten ab. Entscheidend sind die Form, Größe und der Zustand der Oberfläche. Diese kann beispielsweise glatt oder rau, scharfkantig, trocken oder ölig sein. Wichtig ist auch, ob und welche Anschlagpunkte vorhanden sind.
Die Sicherheit von Anschlagmitteln auf dem Prüfstand
Davon abgesehen ist es wichtig, Anschlagmittel regelmäßig auf ihren Verschleiß und damit ihre Sicherheit zu überprüfen. Das erfolgt durch eine dazu befähigte Person. Befähigt ist, wer die entsprechende Sachkunde Prüfung nach BetrSichV §2 (6) und dem ArbschG §7 abgelegt hat. Eine Überprüfung findet immer vor der ersten Inbetriebnahme sowie ab dann im jährlichen Abstand statt. Darüber hinaus muss sie auch nach Schadensfällen und dementsprechend immer dann, wenn Zweifel an der Tragfähigkeit bestehen, erfolgen. Die befähigte Person nimmt eine Sicht- und Funktionsprüfung vor. Die Überprüfung entscheidet auch über die Ablegereife, den Zeitpunkt, an dem die Verschleißerscheinungen eine Weiterverwendung ausschließen.
Weitere Sicherheitsaspekte bei der Verwendung von Anschlagmitteln
Ein Anschlagmittel passend zu den individuellen Anforderungen einer Last auszuwählen und korrekt anzuschlagen, bildet das Fundament in puncto Sicherheit. Im alltäglichen Gebrauch müssen Sie die Betriebsanleitung beachten und diese jederzeit an gut zugänglicher Stelle aufbewahren. Die selbstständige Anwendung dürfen ausschließlich Personen vornehmen, die mit ihrem Umgang vertraut sind. Neben der Überprüfung durch die für Anschlagmittel befähigte Person gilt es auch im alltäglichen Gebrauch auf möglichen Verschleiß und Schäden zu achten.
Einsatzbereiche - Wo lassen sich Anschlagmittel verwenden?
Anschlagmittel tauchen immer dort auf, wo es darum geht, Lastentransport durch Hebezeuge wie Kräne vorzunehmen. Somit bilden sie einen festen Bestandteil der Hebetechnik und gehören beispielsweise in den Bereich der Logistik. Typische Branchen, Unternehmen und Arbeitsbereiche sind:
- Transportunternehmen
- Fahrzeugbau
- Holzindustrie
- Eisen- und Stahlerzeugung sowie -verarbeitung
- Stahl- und Metallbau
- Maschinen- und Anlagenbau
- Hoch- und Tiefbau
- Frachtumschlagbetriebe
- Baustoffherstellung und Betonfertigteilherstellung
Dementsprechend findet der Umgang mit Anschlagmitteln an Arbeitsorten wie beispielsweise Produktions- und Maschinenhallen, auf Lager- und Verladeflächen sowie Baustellen statt.
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